Varianten zur Kappung oder Deckelung von Überstunden-Salden

Um die täglich auflaufenden Überstunden in der Abrechnung zu beschränken oder abzumildern, gibt es verschiedene Möglichkeiten oder Varianten, die hierzu eingesetzt werden können. Am effektivsten ist hierbei oftmals auch eine Kombination der verschiedenen Möglichkeiten.

Variante 1: Toleranzzeiten im Arbeitsplan

Eine einfache Variante der Stundenbegrenzung besteht darin, im Arbeitsplan mit sogenannten Toleranzzeiten zu arbeiten. Die Toleranzzeiten sagen kurz aus, dass zum Arbeitsbeginn ein gewisses Zeitfenster immer aufgerundet wird, und zum Arbeitsende ein weiteres Zeitfenster abgerundet wird.

Ein typisches Einsatzbeispiel ist oftmals im Verkauf: Das Möbelhaus öffnet um 9:00 Uhr, die Verkäufer kommen aber in der Regel immer kurz vor 9:00 Uhr und stempeln direkt ein. Hierzu kann man nun im Arbeitsplan ein Zeitfenster hinterlegen, so dass beispielsweise die halbe Stunde vor Arbeitsbeginn (also das Zeitfenster von 8:30 - 9:00 Uhr) immer auf den geplanten Arbeitsbeginn (also 9:00 Uhr) aufgerundet wird.

Gleiches beim Arbeitsende. Der Laden schließt um 19:00 Uhr, also kann eingestellt werden, dass alle Zeitstempelungen im Zeitfenster von 19:00 - 19:20 Uhr immer abgerundet werden.

Kommt ein Mitarbeiter vor oder nach dem Zeitfenster, wird nichts gekappt, sondern die tatsächliche Buchung gerechnet. Beginnt ein Verkäufer also etwa um 8:00 Uhr, dann gilt auch 8:00 Uhr in der Abrechnung. Kommt er 8:50 Uhr, wird aber erst 9:00 Uhr gerechnet.

Diese Zeitfenster und Toleranzen können je Arbeitsplan getrennt definiert werden.

Weitere Informationen: :sieheauch: Toleranzzeiten

Variante 2: Rundung der Buchungen oder Istzeiten

Eine weitere Variante besteht darin, die einzelnen Stempelungen oder auch die Istzeit am Ende des Tages zu runden. Durch geschickten Einsatz der Rundungsregeln kann festgelegt werden, bei welchem Grenzwert auf- oder abgerundet werden soll.

Weitere Informationen: :sieheauch: Buchungs-Rundungen oder Istzeit-Rundungen

Variante 3: Deckelung des Überstunden-Kontos

Als letztes gibt es noch die Variante der Überstunden-Deckelung. Das bedeutet, das Überstunden-Konto wird jeden Tag wie üblich gebucht, und die Deckelung erfolgt erst am Monatsende. Es wird also am Monatsende betrachtet, ob der neu aufgelaufene Monatswert über einem Grenzwert liegt, oder auch, ob der neue Gesamtwert über einem Grenzwert liegt.

Es kann also eine monatliche Deckelung definiert werden, etwa 10:00 Stunden. Damit kann der Mitarbeiter jeden Monat niemals mehr als 10:00 Überstunden ansammeln, alles darüber wird in der Abrechnung automatisch gekappt. Aber: Am Jahresende können sich damit dennoch 120:00 Überstunden ansammeln, da diese Monatsdeckelung ja nur den einzelnen Monat betrifft.

Daher gibt es als Alternative (oder als Zusatz) auch die Möglichkeit der Gesamt-Deckelung. Damit kann der Mitarbeiter Monat für Monat beliebige Überstunden auf- oder abbauen, aber der Gesamtwert (also der Kontostand) ist auf einen bestimmten Maximalwert begrenzt. Sie können also definieren, dass das Überstunden-Konto niemals mehr als 50:00 Stunden enthalten darf.

Es lassen sich natürlich auch beide Varianten kombinieren, etwa: Der Mitarbeiter darf pro Monat maximal 10:00 Überstunden ansammeln, aber am Konto dürfen maximal 50:00 Überstunden in Summe auflaufen.

Weitere Informationen: :sieheauch: Deckelung pro Monat und :sieheauch: Deckelung Gesamt-Überstundensaldo

pepmax/zeiterfassung/ueberstunden-deckelung.txt · Zuletzt geändert: 06.12.2014 02:30 von mkahlert · 4483 Zugriffe bisher