Provisionsabrechnung im ManageMax

Allgemeines

Jede Provisionsabrechnung basiert auf Kaufverträgen und Barverkäufen. Abgerechnet werden entweder geschriebene Verkaufsumsätze oder ausgelieferte Erlöse. Die Abrechnung erfolgt entweder einzeln je Position oder kumuliert über Warengruppenumsätze. Grundlage jeder Provisionsabrechnung ist ein beliebig definierter Zeitraum. Der anzuwendende Provisionssatz resultiert aus Grenzwerten für Umsätze und /oder Kalkulationen. Alle Provisionssätze können kumulativ oder einzeln verwendet werden.

Stammdateninformation

Wie fast alle Programme, so beginnt auch die Provisionsberechnung mit der Stammdatenpflege unter Stammdaten -> Personal:

Wann welche Provisionssätze greifen, wird mit folgenden Prioritäten gesteuert.
  1. Die erste Priorität haben immer die individuell eingepflegten Garantien und Provisionen in den Personalstammdaten für jeden einzelnen Mitarbeiter. Siehe auch Stammdaten -> Personal
  2. Als zweite Priorität greifen die Provisionssätze und die Ziel KAA in den Warengruppen. Siehe auch Stammdaten -> Warengruppen -> Stammdaten Unterwarengruppen.
  3. Als letzte der Prioritäten würden die Eingaben im Anfangsbild im Modul Personal- bzw. Abteilungsumsatz, wenn der „kleine Geldsack“ angeklickt wird greifen.
Bevor Sie mit der Stammdatenpflege beginnen, muss im Parameter 1504 für eine Vollzeitkraft die Soll Monatsstunden hinterlegt sein, wie viele Arbeitsstunden im Monat eine Vollzeitkraft mit dem Beschäftigungsfaktor 1,0 leistet.

Die Stammdatenpflege

In den Stammdaten -> Personal müssen als erstes für jeden aktiven Verkäufer die Monatsstunden hinterlegt und abgespeichert werden. Handelt es sich um eine Vollzeit- oder Teilzeitkraft. Dazu bitte bei jedem einzelnen Verkäufer auf „Ändern“ klicken und die Sollvorgaben eintragen.

Dieser Bearbeitungsschritt ist ebenfalls sehr wichtig, da sonst die komplette Provisionsabrechnung nicht korrekt arbeiten kann.

Weiterhin können in den Stammdaten -> Personal für jeden Verkäufer individuell vereinbarte Provisionen und Garantien eingepflegt werden. (1. Priorität zur Provisionsberechnung)

Die warengruppenabhängigen Provisionssätze werden erfasst unter Stammdaten -> Warengruppen -> Stammdaten Unterwarengruppen (2. Priorität zur Provisionsabrechnung)

Für jede Unterwarengruppe muss ein Provisionssatz hinterlegt und gespeichert werden.

Möchten Sie Provisionen auf Mehrerlöse berechnen, müssen Sie zusätzlich die Ziel-KAA in den Stammdaten der Unterwarengruppen erfassen.

Die Provisionsabrechnung

Die Provisionsabrechnung gibt es im Modul Personal in den Programmen Personal- und Abteilungs-Umsatz. Rechts unten der Button mit dem „kleinen Geldsack“ startet das Programm.

Sowohl Kaufverträge als auch Barverkäufe bilden die Datenbasis für die Provisionsabrechnung.

Ganz oben in dieser Eingabemaske wird nun eingestellt, ob der Verkauf oder der Erlös abgerechnet wird und ob der gesamte Umsatz oder gleich der Rohertrag nach Abzug von Wareneinsatz und Umsatzsteuer im ausgewählten Zeitraum zur Provision ansteht. Was soll die Provisionsbasis sein?

An dieser Stelle können individuell mögliche Provisionen berechnet werden. Möchten Sie Verkaufsprovisionen auf den geschriebenen Umsatz berechnen, oder nur Spannenprovisionen auf den ausgelieferten Umsatz, auch eine Kombination aus beiden ist natürlich möglich. Je nach Einstellung ergeben sich dementsprechende Auswertungen und Druckberichte.

Soll eine Provision für Umsätze und Kalkulationen ermittelt werden, muss sichergestellt werden, dass es in jeder Auftragsposition auch einen Verkaufsumsatz und eine Kalkulation gibt. Aufgrund der unterschiedlichen Vorgehensweisen in der Auftragserfassung ist dies leider nicht immer gewährleistet. Der häufigste Fall – gerade bei Küchenaufträgen – ist die Erfassung des gesamten Verkaufsumsatzes an einer bzw. wenigen Positionen. Diese Positionen mit einem Verkaufspreis (VKP) haben dann i.d.R. keinen Einkaufspreis (EKP). Dafür haben die folgenden Positionen zwar einen Einkaufspreis aber der Verkaufspreis ist 0. In diesen Fällen wird der VKP der Auftragspositionen vom Programm berechnet anhand der gesamten Auftragskalkulation aus dem Auftragskopf. Somit erhalten alle Positionen ohne erfassten VKP einen berechneten VKP und die KAA des gesamten Auftrages als Grundlage für die Provisionsabrechnung. Diese Aufträge werden in den Druckberichten gesondert gekennzeichnet.

Die Basisprovision

Die Basisprovision unterscheidet drei mögliche Provisions-Staffeln. Für jede Staffel gibt es einen Mindestumsatz, um überhaupt erst Anspruch auf Provision zu haben. Wichtig ist die Abrechnungsbasis:

  • für den gesamten Umsatz, d.h. ab der erreichten Umsatzgrenze gilt die Provision ab dem ersten € Umsatz, bzw. ab dem ersten Grenzwert
  • oder es wird ab Grenzwert abgerechnet, d.h. der Provisionssatz gilt nur ab und bis zum Grenzwert

Die erste Basisprovision ist eine Einzelprovision. Mit der ersten Basisprovision wird jede Auftragsprovision abgerechnet, vorausgesetzt der erste Grenzwert wird erreicht. Die zweite und dritte Basisprovision sind kumulierte Provisionen auf den gesamten Umsatz der Abrechnungsperiode, also sogenannte Sammelprovisionen.

Die Kalkulationsprovision

Die Kalkulationsprovision gilt zusätzlich zur Basisprovision und ist ebenfalls eine Einzelprovision. Nach dem unten abgebildeten Beispiel würde ein Verkäufer für eine Auftragsposition mit einer KAA > 208 mindestens 2% Basisprovision und 0,25 ( KAA > 205) + 0,25 ( KAA > 208) Spannenprovision erhalten, also insgesamt 2,5 % vom ausgelieferten Umsatz.

Provision auf Mehrerlös

Die Provision auf Mehrerlös kommt nur zum Tragen, wenn ein Artikel besser kalkuliert verkauft wird, also in den Stammdaten per Ziel-KAA vorgegeben ist.

Würde ein Artikel mit der Ziel-KAA 210 verkauft werden, so würde sich z.B. ein Roherlös von € 1.000 ergeben. Nun erzielt ein Verkäufer eine KAA von 220 und erzielt damit für das Unternehmen einen Roherlös von € 1.100, d.h. er hat einen Mehrerlös von € 100 verkauft. Davon bekommt er nun zusätzlich 10% Provision, also € 10 auf diese Position.

Ausstellungs- und Abverkaufsprovision

Ebenso verhält es sich mit Provisionen für Ausstellungs- und Abverkaufsware, die mit den entsprechenden Bearbeitungsmerkern aus den Stammdaten versehen sein müssen.

Die Einzelabrechnung

Sie haben die Möglichkeit für jeden Mitarbeiter einen vollautomatisierten Provisionsbericht, ähnlich wie die bekannten Berichte aus dem Automatik Reporting zu generieren. Dazu aktivieren Sie den Haken ganz unten in der Anfangsmaske. Mit Klick auf den Button Basisprovision wird nun für jeden ausgewählten Verkäufer ein PDF erstellt und in den Ordner \managemax\export gelegt. Diesen können Sie bspw. der Lohnabrechnung beifügen.

Hier der Bericht für einen Mitarbeiter mit jeder Position.

Auch gibt es den Bericht zusammengefasst nach Warengruppen.

MAP´s – Margenpunkte

Man kann in der Provisionsabrechnung den Kalkulationsaufschlag verschlüsseln. Dazu wird die verkaufte oder der erlöste KAA in der Auftragsposition in sogenannte Margen-Punkte (abgekürzt MAP´s) umgerechnet. Im Parameter 1600 wird der MAP-Faktor für die Umrechnung hinterlegt.

Mit dieser Umrechnung ist gewährleistet, dass die Mitarbeiter keine KAA und EKP sehen können, wenn dies gewünscht wird.

Die Auswertungen können dann wie folgt aussehen.

Zur individuellen Anpassung des MAP Faktors sprechen Sie uns bitte an. Beispiel für MAP 81 kann ein zugrunde gelegter KAA von 200 sein.

Provisionsberichte

Für jede Provisionsberechnung gibt es natürlich die entsprechenden Druckberichte zur weiteren Bearbeitung und Auswertung.

Der Button Basis-Provision sieht folgende Druckberichte vor.

Provisionen nach Warengruppen mit Verkauf und KAA-Auslieferung (je Seite für einen Verkäufer)

Provisionsabrechnung je Auftragsposition

Umsatz und KAA Provision je Mitarbeiterin und Mitarbeiter

Der Button Mehrerlöse öffnet den Druckbericht der Zusatzprovision für den Mehrerlös über der Ziel KAA (je Seite für einen Verkäufer)

Der Button Abverkäufe beinhaltet den Druckbericht der Zusatzprovisionen für Abverkäufe und Ausstellungsware.

Symbole in den Druckberichten

In den Druckberichten werden die Positionen durch die oben abgebildeten Symbole näher erklärt. Wo kommen die Daten her bzw. was ist Grundlage für die Berechnung.

  • Es wird gekennzeichnet ob es sich um Ausstellung oder Abverkaufware handelt
  • Der KAA kommt aus dem Auftragskopf. Siehe auch den Hinweis zu den Küchenaufträgen weiter oben in der Dokumentation
  • Positionsdatum wird WE Datum
  • Der Provisionssatz kommt aus den Stammdaten der Warengruppen. Siehe auch die Erläuterung der Prioritäten
  • Handelt es sich um Werbeware

Einstellungen zur Provisionsberechnung

Folgende Einstellungen zur Provisionsabrechnung finden sie hinter dem kleinen Zahnrad ganz unten in der Eingabemaske.

managemax/personal/provisionsabrechnung.txt · Zuletzt geändert: 28.11.2016 10:40 von tgruss · 3584 Zugriffe bisher