Es taucht immer wieder die Frage auf: Wie soll mit Mitarbeitern umgegangen werden, die sehr unregelmäßige Arbeitszeiten haben, im Speziellen abwechselnde Arbeitswochen?
Dieses Beispiel zeigt einen Mitarbeiter, der jede zweite Woche etwas anders arbeitet, so dass sich auch die wöchentliche Sollzeit immer leicht verändert. Im Schnitt ergibt dies aber dennoch langfristig gesehen immer eine 40:00-Stunden-Woche.
Ungerade Woche | Gerade Woche | |
---|---|---|
Montag | 8:00 Std. | 8:00 Std. |
Dienstag | 8:00 Std. | 8:00 Std. |
Mittwoch | 8:00 Std. | frei |
Donnerstag | 8:00 Std. | 8:00 Std. |
Freitag | 5:00 Std. | 5:00 Std. |
Samstag | 6:30 Std. | 7:30 Std. |
Sonntag | frei | frei |
Summe | 43:30 Std. | 36:30 Std. |
Die Istzeit einer derart abweichenden Arbeitswoche ergibt sich ja immer durch die Zeiterfassungs-Buchungen des Mitarbeiters, dies stellt ja nicht das Problem dar.
Die Sollzeit hingegen bietet mehrere Varianten:
Die einfachste Variante ist hier, für eine Arbeitswoche immer die durchschnittliche Sollzeit zu verwenden, in obigem Beispiel also 40:00 pro Woche. Dies hat den großen Vorteil, dass die Pflege der Stammdaten und der Stamm-Arbeitspläne einfach und problemlos vonstatten geht. Arbeitsplanwechsel, Schichtwechsel, Urlaube und freie Tage stellen kein großes Problem dar.
Dem Mitarbeiter muss lediglich gezeigt werden, dass – auf einen längeren Zeitraum betrachet – die Durchschnittszeit immer korrekt ist, auch wenn dies kurzfristig gesehen zu Differenzen führen kann.
Bei einer Sollzeit von 40:00 Stunden pro Woche würde der Mitarbeiter ja in den ungeraden Wochen Überstunden ansammeln, in den geraden Wochen hingegen Fehlstunden.
Insbesondere zum Monatswechsel kann sich hier in der Abrechnung immer eine Differenz ergeben, da ein Monat ja immer auf einen anderen Wochentag endet. Es kann also vorkommen, dass ein Mitarbeiter zum Monatsende plötzlich Überstunden auf dem Zettel hat, obwohl gar keine Überstunden geleistet wurden. Gleiches gilt natürlich auch für Fehlstunden.
Eine solche „vereinfachte“ Abrechnung funktioniert also kurz gesagt nur für die Mitarbeiter, die ein Überstundenkonto bzw. Gleitzeit haben. Bekommt ein Mitarbeiter zum Monatsende immer alle seine Stunden auf 0:00 ausbezahlt, so führt diese Betrachtung immer zu scheinbaren Differenzen.
Wenn Sie es komplizierter haben wollen, können Sie natürlich auch mit der „korrekten“ Wochenarbeitszeit abrechnen, allerdings erfordert dies immer etwas Arbeit. Im Prinzip verwenden Sie hierbei auch die Sollzeit-Variante der „Wöchentlichen Sollzeit“. Allerdings tragen Sie hierbei in den Mitarbeiter-Stammdaten selbst die Sollzeit von 43:30 Stunden auf 6 Tage ein (also etwa die ungerade Woche).
Darunter finden Sie nun den Knopf „Abweichende Regelungen für wöchentliche/monatliche Sollzeiten“. Hiermit können Sie nun für die geraden Wochen eine abweichende Sollzeit hinterlegen.
Das bedeutet nur etwas Arbeit, da Sie hierbei eben für jede gerade Woche einen eigenen Eintrag machen müssen, der jeweils von Montag bis Sonntag gilt. Sie benötigen also pro Jahr hier ca. 26-27 Einträge in der Liste.
Für Urlaub, Krankheit und Feiertag gilt prinzipiell das gleiche, wie auch im Kapitel Sollzeit bei unregelmäßigen Arbeitszeiten beschrieben. Die Details lesen Sie daher bitte dort nach.
Tipp: Auch bei den Sonderstunden gibt es übrigens die Möglichkeit, mit wöchentlich abweichenden Regeln zu arbeiten!