Vergleich Toleranz, Saldo-Karenz und Saldo-Toleranz

In den StammdatenZeiterfassungArbeitspläne gibt es die Einstellungen für:

Doch wo liegt der Unterschied?

Toleranzzeiten

Die Toleranzzeiten beziehen sich immer auf die erste und die letzte Buchung des Tages in Verbindung mit der Arbeitszeit.

Wenn die Toleranzzeiten zum Arbeitsbeginn und Arbeitsende etwa auf 1:00 Stunde eingestellt sind, so wird alle Mehrarbeit ignoriert, wenn der Mitarbeiter bis zu einer Stunde früher zur Arbeit kommt oder später geht. Wenn also Arbeitsbeginn um 9:00 Uhr ist (weil dann das Verkaufshaus öffnet), dann werde alle Arbeitszeiten zwischen 8:00 Uhr und 9:00 ignoriert, und die Arbeitszeit wird erst ab 9:00 Uhr gerechnet. Dadurch können einfach verkehrsbedingte Schwankungen gekappt werden, wenn der Mitarbeiter früher zur Arbeit kommt.

Kommt der Mitarbeiter hingegen später, dann wird hier nichts gekappt oder abgeschnitten.

Kommt der Mitarbeiten nach obigem Beispiel mehr als eine Stunde früher, dann wird das wohl einen Grund haben, dann wird diese Mehrarbeit auch bezahlt – in diesem Fall wird die Stunde zum Arbeitsbeginn nicht gekappt und es wird die volle Anwesenheitszeit gerechnet.

Nachteil dieser Methode:
Angenommen, die Toleranzzeiten sind zum Arbeitsbeginn und Arbeitsende auf jeweils 1:00 Stunde eingestellt, so werden alle (kurzen) Mehrarbeiten vor oder nach der Arbeitszeit gekappt.
Kommt der Mitarbeiter hingegen 10 Minuten später zur Arbeit, so hat er aber keine Möglichkeit, diese 10 Minuten am Arbeitsende hereinzuarbeiten – denn die Toleranzzeit bezieht sich hierbei ja auf die Regelarbeitszeit, alle Arbeiten nach Geschäftsschluss werden also gekappt, und damit auch die fehlenden 10 Minuten.

Saldo-Toleranz

Eine mögliche Lösung hierfür ist die Saldo-Toleranz. Bei dieser Variante bezieht sich die Toleranz nicht auf die Kommen- oder Gehen-Buchung, sondern immer auf das berechnete Tages-Endergebnis, also den Überstunden-Saldo des Tages.

Die Saldo-Toleranz kann hierbei sowohl negativ als auch positiv unterschieden werden.

Wenn beispielsweise die Saldo-Toleranz auf 10 Minuten eingestellt ist (sowohl negativ als auch positiv), und die normalen Toleranzzeiten sind abgeschaltet, so werden alle Arbeitszeiten minutengenau abgerechnet. Kommt der Mitarbeiter also mal ein paar Minuten früher zur Arbeit, so werden diese Mehrarbeitsminuten im ersten Schritt mitgerechnet. Gleiches gilt, wenn er abends mal ein paar Minuten länger bleibt.
Am Ende des Tages wird dann anhand der Sollzeit der Überstunden-Saldo für diesen Tag berechnet. Und auf dieses Tages-Ergebnis bezieht sich dann die Toleranz: ist die Mehrarbeit über der eingestellten Saldo-Toleranz, so bleibt diese Mehrarbeit vollständig erhalten. Ist die Mehrarbeit hingegen unterhalb der eingestellt Saldo-Toleranz, so wird die Mehrarbeit gekappt und nicht gerechnet.

Gleiches gilt auch bei Minderarbeit, wenn die Option für negative Saldo-Toleranzen aktiviert ist.
Ist die negative Saldo-Toleranz auf 10 Minuten eingestellt, so hat der Mitarbeiter keinen Nachteil, wenn er mal ein paar Minuten später kommt oder früher geht.

Im Gegensatz zu den normalen Toleranzzeiten hat der Mitarbeiter also hier die Möglichkeit, die Zeit am Abend reinzuarbeiten, wenn er mal etwas später gekommen ist. Die Zeit wird Abends nicht strikt zum Geschäftsschluss gekappt, sondern erst nach der erfüllten Sollarbeitszeit.

Einschränkung: Diese Berechnungsmethode funktioniert naturgemäß nur bei den Saldo-Berechnungs-Varianten, bei denen ein täglicher Überstunden-Saldo gebildet werden kann. Hat der Mitarbeiter also eine monatliche Sollzeit oder eine wöchentliche Sollzeit (mit Saldo-Bildung zum Ende der Woche), so kann hier naturgemäß kein täglicher Saldo gebildet werden und damit auch keine Saldo-Toleranz berechnet werden!

Saldo-Karenz

Die Saldo-Karenz funktioniert ähnlich wie die Saldo-Toleranz, nur dass hierbei die in die Karenzzeit entfallenden Mehrarbeitszeiten ersatzlos gestrichen werden. Dies entspricht der Modalität „die ersten 10 Minuten Mehrarbeit pro Tag sind mit dem Gehalt abgegolten“.

Ist also die Saldo-Karenz auf 10 Minuten eingestellt, so werden die ersten 10 Minuten der Mehrarbeit ersatzlos gekappt, und die Überstunden werden erst ab der 11ten Minute gerechnet.

Hat der Mitarbeiter beispielsweise eine Sollzeit von 8:00 Stunden an dem Tag, und er arbeitet 8:05 Stunden, so gehen diese 5 Minuten Mehrarbeit verloren.
Arbeitet er hingegen 8:15 Minuten, so werden von den 15 Minuten Mehrarbeit die ersten 10 Minuten als Karenz gekappt, und es werden nur 5 Minuten Mehrarbeit gutgeschrieben.

Auch hier gilt die gleiche Einschränkung wie bei der Saldo-Toleranz!
pepmax/zeiterfassung/vergleich-toleranz-saldo-toleranz.txt · Zuletzt geändert: 08.12.2020 01:42 von mkahlert · 1034 Zugriffe bisher